WDR-Tarifrunde 2024

Das gab's noch nie! 5 Tage Warnstreik im WDR

Der Streik geht weiter – ver.di fordert faire Honorare und Gehälter
© verdi im WDR
Streikende mit Fahne
18.07.2024

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

(wir mussten diesen Kraftakt kurz sacken lassen, aber jetzt möchten wir euch noch mal zusammenfassen, was wir erreicht haben.)

Wir können uns auf die Schulter klopfen. Wir haben der Geschäftsleitung des WDR eindrucksvoll demonstriert, dass wir es ernst meinen. Zum ersten Mal in der Geschichte des WDR wurde an fünf aufeinanderfolgenden Tagen gestreikt. Nicht zum Selbstzweck, sondern um u. a. endlich den überfälligen Inflationsausgleich für alle Mitarbeitende zu erreichen.

 

Es gab zahlreiche Programmausfälle in Radio und TV:

Statt der Sendung Politikum wurde auf WDR 5 – mit dem Hinweis auf den Warnstreik - eine alte Sendung gesendet. Die HF-Kultursendung Mosaik lief zum ersten Mal drei Stunden komplett ohne Moderation, Beiträge und Interviews. Im Fernsehen fiel unter anderem Hier und Heute aus und am gesamten Wochenende wurde das geplante Programmschema im WDR über den Haufen geworfen …

 

Und auch wenn manche Sendungen trotzdem liefen - wir waren unbequem, haben für ziemlich viel Unruhe gesorgt – und nicht zuletzt für erhöhte Produktionskosten. Das hat Eindruck gemacht.

So wurde die Aktuelle Stunde aus einem extra angemieteten Ersatzstudio gesendet. Das Moderatorenteam stand im Putzlicht, wenig schmeichelhaft ausgeleuchtet. Es gab Pannen bei der Auseinanderschaltung zu den Lokalzeiten. Zusätzliches Personal musste angemietet werden.

Ebenfalls hervorzuheben ist das Engagement der Kolleginnen und Kollegen in den Regionen. Ganze Studiomannschaften legten die Arbeit nieder. Feste und Freie zogen gemeinsam an einem Strang.

Insbesondere der fünfte Streiktag war ein Erfolg, denn die Reserve-Beiträge in den Redaktionen waren aufgebraucht. In einigen Regionen wurde deshalb keine oder eine ungewohnte Lokalzeit ausgestrahlt: In Essen, Aachen und Münster wurde gar keine eigene Sendung produziert, sondern eine Nachbar-Lokalzeit übernommen. Alle Regionalnachrichten auf WDR 2 fielen aus.

 

Insgesamt haben diese fünf Tage unsere Solidarität gestärkt. Untereinander im Betrieb, aber auch darüber hinaus. Wir bekamen Streikunterstützung vom Bundesanzeiger, die unsere Veranstaltung vor dem WDR lautstark begleiteten. Und wir haben als Ausgleich am Montag vor dem Neven- Dumont-Haus die Fahne hochgehalten.

 

Das waren starke Signale, wir sind aber noch nicht am Ziel. Deshalb müssen wir weiter dran bleiben. Die Erfolge aus diesem Warnstreik werden uns Wind unter die Flügel geben und machen uns stärker für weitere Aktionen, die folgen werden.

Euer Team von ver.di im WDR