Unter der neuen, alten Verhandlungsführung der heimgekehrten Verwaltungsdirektorin Dr. Katrin Vernau hat der WDR ganz starken Tobak zum Auftakt der Entgeltverhandlungen serviert: Kein Angebot für Gehaltserhöhungen, mehr Geld nur dann, wenn die Freien einen neuen Honorarrahmen akzeptieren.
Das sah dann so aus: Die Gewerkschaften Verdi, DJV und Unisono sollten über einen neuen Honorarrahmen für Freie verhandeln, ohne zu wissen, ob der WDR die Honorare erhöhen will. Über die komplizierten Fragen eines neuen Freien-Honorarrahmens wird übrigens schon seit einem Jahr an anderer Stelle verhandelt. Der WDR will das nun verknüpfen und so Freie und Feste gegeneinander ausspielen. Auch für die Festen gebe es keine höheren Gehälter, solange die Freien-Frage nicht geklärt sei. Aber - Zitat eines WDR-Verhandlers: „Wir setzen euch nicht unter Druck.“
Die Gewerkschaften haben deutlich kritisiert, dass der WDR die Verhandlungen verschleppen will. Über die höheren Entgelte soll alle acht Wochen gesprochen werden, dazwischen über die Freien-Honorare. Auch sollen mindestens die KEF-Empfehlungen zur Beitragserhöhung abgewartet werden. Hoffen sollte man darauf nicht: Die jüngsten Tariferhöhungen im Öffentlichen Dienst - sonst immer die Referenz für den WDR - werde man keinesfalls mitmachen können.
Vielleicht geht es beim nächsten Termin endlich um die Kernforderungen der Gewerkschaften: Faire Erhöhungen der Gehälter und Effektivhonorare für Feste und Freie.
Eure Gewerkschaften
DJV, unisono und ver.di
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