ver.di setzt die Streikmaßnahmen beim Westdeutschen Rundfunk (WDR) und beim Beitragsservice fort. Wir sind erfreut darüber, dass es uns gelungen ist, alle Gewerkschaften im WDR so einzubinden, dass sie den Streik unterstützen. Es ist immer das Ziel von ver.di, die gesamte Belegschaft im Boot zu haben. Der ehrenamtliche Verhandlungsführer Mark Hassenzahl meint hierzu: „Ein Streik, bei dem andere Organisationen fehlen, ist zwar besser als einfach aufzugeben, aber gemeinsam ist es uns am liebsten und dafür haben wir gearbeitet.“
Das Haus will anlässlich der Entgeltrunde eine neue Vergütungsstruktur mit deutlichen Verschlechterungen für die freien Mitarbeiter durchsetzen. Mark Hassenzahl hierzu: „Die Freien sind zu Recht sauer. Die ver.di-Teamdelegierten haben für ein Transparent hunderte Fotos von Freien gesammelt. Ihre Botschaft ist klar und deutlich: Keine Honorarkürzungen bei gleicher Arbeit.“ Das Transparent soll beim Streiktag zum Einsatz kommen und die Belange der Freien deutlich sichtbar machen.
Doch auch den Festangestellten droht Unheil von grundsätzlicher Bedeutung. Christof Büttner, hauptamtlicher Verhandlungsführer, kritisiert scharf, dass das Angebot der Arbeitgeberseite meilenweit von dem Tarifabschluss des öffentlichen Dienstes der Länder entfernt ist. Dieser wird traditionell als fairer Vergleichsmaßstab herangezogen und auch von der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) als langfristiger Maßstab akzeptiert. „Die Arbeitgeberseite muss den Versuch aufgeben, die Beschäftigten von der Einkommensentwicklung im öffentlichen Dienst der Länder abzukoppeln“, so Büttner.
Die Gewerkschaften legten in den Verhandlungen dar, dass die realen Honorare und Gehälter aufgrund der Inflation aktuell sinken. WDR-Verhandler Kurt Schumacher kommentierte dazu: „Der WDR ist für die Inflation nicht zuständig.“
Der Streik beginnt am Donnerstag, den 11.07.2024 um 2:00 Uhr nachts und dauert bis Samstag, den 13.07.2024 bis 2:00 Uhr nachts an. Aufgerufen sind alle Beschäftigten des Beitragsservice und des WDR.
Die nächsten Verhandlungsrunden sind für den 16. August (Entgelterhöhung) und 2. September (Struktur Honorarrahmen) angesetzt. Bisher blieb die Geschäftsleitung bei ihrem Angebot von 2,25 Prozent mehr ab dem 1. Januar 2024 bei einer Laufzeit von 30 Monaten. Unter der Bedingung einer Beitragserhöhung durch die KEF bot der WDR zusätzlich 2,46 Prozent ab dem 1. Januar 2025 an.
Weitere Streikstandorte:
Arbeitskampfleitung: Christoph Schmitz, Matthias von Fintel, Nadine Brandl, Christof Büttner
Der Warnstreik-Aufruf für die Beschäftigten des WDR:
Der Warnstreik-Aufruf für die Beschäftigten des Zentralen Beitragsservice:
Wer im Homeoffice mitstreiken möchte, schickt eine kurze Mail an fb-a.kbl@verdi.de, kann den Abwesenheitsassistenten gern mit einer Streikbotschaft versehen und legt die Arbeit sofort nieder.
Weitere wichtige Informationen für euch: eine Anleitung zur digitalen Streikgeld-Erfassung vor Ort, eine Kurzfassung des Streikrechte-Flyers, eine Anleitung zum Streik aus dem Homeoffice und Hinweise zum Verhalten beim Streik auf Dienstreisen. Zum Streikrecht für Auszubildende an Berufsschul-Tagen gibt es hier einen Link