Köln, 26.09.24. In den Tarifverhandlungen zu einem möglichen neuen Honorarrahmen haben die Gewerkschaften heute mit dem WDR über zwei Kernthemen verhandelt.
Zum einen ging es um eine vom WDR geforderte pauschale Honorierung für Reporter im Innen- und Außeneinsatz. Der WDR hat angeboten, einen Reporter, der im Außeneinsatz crossmedial für die drei Ausspielwege Fernsehen, Radio und Online arbeitet, künftig für einen 8h-Tag mit 500 Euro zu bezahlen. Dabei soll es keine Rolle mehr spielen, wie viele einzelne Werke dabei entstehen. Für die Gewerkschaften ist dieses Angebot nicht nachvollziehbar. Da derzeit schon ein Fernseh-Beitrag mit einer Länge von 2 Minuten 30 im aktuellen Honorarrahmen mit mindestens 643 Euro honoriert wird, liegt für die Gewerkschaften ein hinnehmbarer Tagessatz für einen Reporter bei einem 8h-Tag bei mindestens 750 Euro. Denn auch beim Radio (WDR4) wird derzeit schon für einen Reporter eine Tagespauschale von 600 Euro bezahlt.
Außerdem ging es um die Honorierung von Zweit- und Drittverwertungen eines gleichen Themas. Hier haben die Gewerkschaften zugestanden je nach Synergieeffekt Abschläge von 10, 20 oder 30 Prozent hinzunehmen. Dem WDR ist das zu wenig. Er fordert daher deutlich höhere Abschläge.
Weiterhin ungeklärt sind außerdem die Höhe von einzelnen Honoraren sowie die Modalitäten, wie mögliche Einkommensverluste in einem neuen Honorarrahmen ausgeglichen werden können.
Die nächste Verhandlungsrunde zu einem möglichen neuen Honorarrahmen findet am 29. Oktober statt. Die Gespräche zu den Tariferhöhungen von Gehältern und Honoraren gehen bereits am kommenden Montag weiter. Hier droht der WDR weiterhin die Honorare der Freien nur zu erhöhen, wenn die Gewerkschaften einem neuen Honorarmodell zustimmen, mit all seinen Nachteilen.
Eure Gewerkschaften
ver.di & DJV