Tausende freie Mitarbeiter*innen sorgen beim WDR täglich dafür, dass das Programm entsteht, läuft und verbreitet werden kann. Auch bei der Corona-Berichterstattung stehen sie oftmals ganz vorn – mit dem Mikrofon oder an der Kamera. Doch wenn es um Hilfeleistungen im Notfall geht, stehen unsere freien Kolleg*innen ganz weit hinten. Auch die aktuellen Ausgleichszahlungen von Bund und Land sind für viele Freie keine Hilfe, weil diese Zahlungen an Kriterien gebunden sind, die sie überwiegend nicht erfüllen. Sie gelten oft als arbeitnehmerähnliche Beschäftigte und damit nicht als Solo-Selbständige.
Der Markt ist bis auf die Corona-Berichterstattung inzwischen weitgehend zusammen gebrochen. Die meisten Freien haben daher keine Einkünfte mehr, obwohl sie oftmals seit vielen Jahren vom WDR wirtschaftlich abhängig sind.
ver.di fordert für sie eine angemessene Unterstützung, da die bereits eingeführten Maßnahmen wie die Aufstockung des Härtefallfonds um 300.000 Euro die schon jetzt entstandene Beschäftigungskrise nicht lösen können.
ver.di fordert vom WDR die Unterstützungsleistungen für Freie ähnlich wie der rbb oder Radio Bremen massiv auszubauen. Zwar sind die Arbeitsbedingungen im Vergleich mit anderen Sendern unterschiedlich, doch auch beim WDR erhalten Tausende Freie Mitarbeiter*innen Urlaubsentgelt. Dieses wird anhand des Einkommens der letzten 12 Monate beim WDR errechnet. Um einer massiven Verarmung der freien Kolleg*innen vorzubeugen, fordert ver.di den WDR auf, sicherzustellen, dass den betroffenen Kolleg*innen Entschädigungs-zahlungen in Höhe des durchschnittlichen Satzes des Urlaubsentgeltes gezahlt werden. ver.di will keine übertriebenen Forderungen stellen, sondern darauf hinweisen, dass das notwendige Geld in Form von Redaktionsetats bereits eingestellt und somit vorhanden ist. Da zur Zeit kaum etwas produziert wird, kann hier sicher ein erheblicher Anteil für die Krisenbewältigung verwendet werden.
Neben den Kolleginnen und Kollegen mit Sozialschutzansprüchen gibt es eine Vielzahl von Kolleg*innen aus dem Schnitt, bei Kamera und Ton, in der Regie und auch in den Redaktionen, die keinen Anspruch auf tarifvertragliche Leistungen haben, aber gleichwohl ebenfalls vom WDR wirtschaftlich abhängig sind. Für diese große Gruppe fordert ver.di vereinfachte Zahlungen aus dem Härtefallfonds. Ist das Geld aufgebraucht, muss umgehend neu etatisiert werden, damit ein Absturz in die Zahlungsunfähigkeit vermieden werden kann. ver.di fordert eine umgehende Umsetzung dieser Forderungen, weil sich die Krise täglich ausweitet und viele Kolleg*innen schon jetzt wirtschaftliche Schwierigkeiten haben.