FAKTENCHECK zur Tarifrunde 2022 - #4

17.08.2022
Faktencheck #4

Der WDR will
für Freie einen neuen Honorarrahmen für crossmediales Arbeiten durchsetzen. Im Formulierungsvorschlag für eine so genannte Protokollnotiz wird deutlich: damit sollen alle bisherigen Honorarrahmen ersetzt werden.

Fakt ist:
Diese zunächst harmlos klingende Protokollnotiz kann dazu führen, dass alle Honorare ihren tariflichen Schutz verlieren und Freie ins Bodenlose fallen. Denn: Im Falle eines Scheiterns der Verhandlungen, droht der WDR, eine Regelung „einseitig" einzuführen.

Der Honorarrahmen stammt aus den 80er Jahren und ist in vielen Teilen veraltet. Damals gab es nur das lineare Programm, das nach komplett anderen Spielregeln funktioniert als die heutigen Online-Produktionen.
Gemeinsam haben die Gewerkschaften und der WDR versucht, darauf zeitgemäß zu reagieren: Als erster Sender in der ARD hat ver.di mit dem WDR einen eigenen Honorarrahmen für den „PB Internet“ tarifiert. Es folgte der Tarifvertrag für ProducerInnen aus dem Jahre 2015, den wir sehr sorgfältig über zwei Jahre verhandelt haben. Auch dieser Vertrag hat sich in der Praxis bewährt. Anschließend haben wir die Piloten zum Tischreporter und zu den „Non-linearen Honoraren“ tarifiert.
Nun will der WDR innerhalb von einem Jahr das gesamte Tarifwerk für die Freien von Grund auf neu verhandeln.

ver.di sagt:
Ja, wir müssen reden! Aber nicht mit der Pistole auf der
Brust. Es kann nicht sein, dass die freien MitarbeiterInnen über eine Protokollnotiz ins tariflose
Nichts katapultiert werden!

 


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