Sturheit – dein Name ist WDR

4. Verhandlungstag
06.09.2022


Tarifrunde 2022 - 4. Verhandlungstag

6. September 2022

Die 4. Runde der Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des Westdeutschen Rundfunks ist heute am Abend (6.9.) ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Die beteiligten Gewerkschaften bezeichneten die starre Haltung der WDR- Vertreter:innen als indiskutabel. Der Sender bot lediglich eine lineare Erhöhung der Gehälter nun zum 1.12.2022 an. Ansonsten blieb es beim schlechtesten Angebot aller Zeiten aus der Runde im Juli.

Was hat der WDR genau angeboten: Alle Festangestellten und Freien sollen zum 1.12.2022 eine lineare Erhöhung in Höhe von 2,8 % erhalten. Das ist ein halbes Jahr früher als bisher. Dazu bleibt es bei Einmalzahlungen von jeweils 1.000 Euro in 2022 und 2023.

Voraussetzung allerdings: Die Gewerkschaften sollen vor einem Tarifabschluss in einer Protokollnotiz ihr Einverständnis erklären, sowohl die Struktur des Vergütungstarifvertrags für die Festangestellten als auch die Honorarordnung für die Freien zu den Bedingungen des WDR umfassend neu zu verhandeln.

Für die rund 2.400 festen Freien sollen wieder nur die Mindesthonorare ebenfalls um 2,8 % erhöht werden. Das führt dazu, dass sich die tatsächlich gezahlten Honorare für die meisten Freien überhaupt nicht verändern. Auf die Forderung der Gewerkschaften, die Karenztage beim Krankengeld abzuschaffen, ging der WDR erneut nicht ein.

Für die Auszubildenden bleibt es beim Angebot, die Gehälter um 40 Euro im Monat zu erhöhen, allerdings auch zum 1.12.2022. Zur Forderung einer Übernahmeverpflichtung äußerte sich der Arbeitgeber nicht. Der neue Tarifvertrag soll für zwei Jahre gelten.

Die Gewerkschaften wiesen das Angebot zurück. Es berücksichtigt nicht mal annähernd die aktuelle Inflation. „Das Verhalten des Arbeitgebers“, erklärten die Verhandlungsführer von ver.di, dem Deutschen Journalisten-Verband und der Deutschen Orchestervereinigung, „zeigt, dass er nicht bereit ist, seinen Beschäftigten bei der Bewältigung der massiven Probleme entgegenzukommen.“ Mit Wertschätzung gegenüber den engagierten Beschäftigten hat das nichts zu tun.

Nach dieser ernüchternden Verhandlungsrunde ist davon auszugehen, dass die Beschäftigten der größten ARD-Anstalt zahlreiche Protestaktionen durchführen werden. Mit weiteren Streikaufrufen der Gewerkschaften ist ab sofort zu rechnen.

Die nächsten Verhandlungen sind für den 19. September geplant.
Eure Gewerkschaften ver.di, DJV und DOV




 

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