Wut und Enttäuschung der Freien im WDR haben Wirkung gezeigt. Der WDR hat heute in der fünften Verhandlungsrunde zu einem neuen Honorarrahmen signalisiert, sein Angebot nachbessern zu wollen.
Zuvor hatten die Verhandler von ver.di und des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV) deutlich gemacht, dass sie auf der Basis des bisher vorliegenden Vorschlags keine weiteren Gespräche führen könnten. In zahlreichen Informationsveranstaltungen und Diskussionen hatten die WDR-Freien ihren Verhandlern ihre berechtigte Wut und Enttäuschung über das Angebot des Arbeitgebers mit auf den Weg gegeben.
Die Gegenwehr aus Reihen der Freien hat die Verhandlungsführer des WDR offenbar beeindruckt. In der heutigen Runde ließen sie erkennen, dass sie ihren ersten Vorschlag in verschiedenen Bereichen noch verändern werden. Die Gewerkschaften haben deutlich gemacht, dass die Veränderungen insbesondere bei den umstrittenen Zuschlägen und der Höhe der Honorare massiv sein müssen. Zudem hat der WDR eingeräumt, dass über ein Beibehalten der bewährten Zulagen für Eigenproduktion, Wiederholungen und Online-Nutzung weiter verhandelt werden kann.
Die Gewerkschaften sind einerseits zufrieden, dass der Arbeitgeber sich auf seine Mitarbeitenden zubewegen will. Andererseits bleiben sie skeptisch, ob sich diese neue Offenheit auch bestätigt, wenn es um konkrete Vereinbarungen geht. Die Gespräche gehen am 20. Oktober weiter. Am Beispiel der Landesstudios will der WDR bis dahin simulieren, wie ein neuer Honorarrahmen mit den angekündigten Nachbesserungen aussehen könnte. Dazu wird der WDR auch simulieren, wie mögliche Zuschläge im Bereich der Landesprogramme angepasst und verbindlich definiert werden müssten, damit das Haus auf Eure Zustimmung hoffen kann.