Mit großer Trauer nehmen wir Abschied von Alice Gneipelt, die neben ihrer Personalratsarbeit über viele Jahre hinweg die Verhandlungsführung für ver.di im Westdeutschen Rundfunk (WDR) mit unermüdlichem Engagement und herausragendem Sachverstand übernommen hat. Neben den regelmäßigen Gehalts- und Honorarverhandlungen brachte sie auch ganz eigene Impulse ein. So wäre der Tarifvertrag zur alternierenden Telearbeit, einem Vorläufer der mobilen Arbeit, ohne sie undenkbar gewesen.
Alice begann ihre beeindruckende gewerkschaftliche Laufbahn in der Radio-, Film- und Fernseh-Union (RFFU), einem Vorläufer der IG Medien. Für Ihre Gewerkschaft übernahm sie unter anderem den Vorsitz des Ortsvereins Köln und engagierte sich in der Revisionskommission. Auch nach der Gründung von ver.di brachte sie ihre langjährige Erfahrung und ihren unerschütterlichen Einsatz für Gerechtigkeit in den Senderverband ein.
Neben ihrer Gewerkschaftsarbeit war Alice auch im Rundfunkrat des WDR sowie im Haushalts- und Finanzausschuss aktiv. Ihr Engagement für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und seine Beschäftigten war von einem guten Gespür für die Themen der Beschäftigten geprägt. Aber auch über ihren Arbeitszusammenhang hinaus war Alice ein engagiertes Mitglied unserer Gesellschaft. In der SPD hatte sie ihre politische Heimat im Ortsverein Klettenberg gefunden. Als Ratsmitglied der Stadt Köln und wirtschaftspolitische Sprecherin ihrer Fraktion setzte sie sich für die Belange der Bürgerinnen und Bürger ein und war bis zuletzt Vorsitzende der Kölner Seniorengemeinschaft e.V.
Für viele war Alice nicht nur eine Kollegin, sondern eine inspirierende Führungspersönlichkeit. „Sie war die beste Teamleiterin, die ich je hatte“, betont eine ehemalige Kollegin. Ihre Führungsstärke, ihr Einfühlungsvermögen und ihre Fähigkeit, Teams zu motivieren und zu stärken, hinterlassen einen bleibenden Eindruck.
Mit Alice verlieren wir eine außergewöhnliche Gewerkschafterin, eine engagierte Streiterin für die Rechte der Menschen und einen wunderbaren Menschen. Ihr Wirken wird in unseren Erinnerungen und in der Arbeit, die sie inspiriert hat, weiterleben.
In tiefer Dankbarkeit und Verbundenheit nehmen wir Abschied.