Die Gewerkschaft ver.di geht mit klaren Vorstellungen in die anstehenden Tarifverhandlungen für die Beschäftigten des Westdeutschen Rundfunks (WDR). „Wir wollen eine deutliche Erhöhung der Gehälter und Honorare erreichen“, sagt Christof Büttner, Gewerkschaftssekretär und Verhandlungsführer für ver.di. Er begründet das mit der guten gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, von der „die Kolleginnen und Kollegen im Öffentlich-Rechtlichen Rundfunk nicht abgeschnitten werden dürfen“.
Die Gewerkschaft fordert eine prozentuale Erhöhung der Gehälter und Honorare von sechs Prozent. Darin enthalten soll ein Sockelbeitrag von 150 Euro sein, den alle Festangestellten gleichermaßen erhalten, unabhängig von der Höhe ihres Gehalts– als soziale Komponente. Für die Freien fordert die Gewerkschaft, dass die Erhöhung tatsächlich in voller Höhe ankommt, also auf die Effektivhonorare gezahlt wird. Auszubildende sollen 100 Euro pro Monat mehr erhalten. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen.
Die Verhandlungen mit dem Arbeitgeber WDR beginnen an diesem Freitag, dem 24. Mai. Darüber hinaus fordert ver.di weitere soziale Komponenten für Freie und eine Vorteilsregelung für Gewerkschaftsmitglieder.
Den Auftakt der Tarifverhandlungen will die Gewerkschaft zudem nutzen, um mit dem WDR einen generellen Missstand zu besprechen: die hohe Zahl an befristeten Verträgen. „Wir werden hier auf Änderung dringen“, sagt Irmgard Galonska, WDR-Mitarbeiterin und ver.di-Verhandlungsführerin. Zwar sei das Befristungs-Problem nicht Gegenstand der Tarifverhandlungen, „aber wir werden das deutlich ansprechen“.
ver.di erwartet harte Verhandlungen. Einen Vorgeschmack geben die Gespräche für andere öffentliche-Rechtliche Sender. Der NDR hat gerade einmal 1,9 Prozent angeboten. „Das ist mit uns nicht zu machen“,sagte Gewerkschaftssekretär Büttner.
Alle aktuellen Infos zur Tarifrunde im WDR findet ihr im Tarif-Info Nr. 1, zum download.
Soziale Komponente für Freie:
Außerdem werden wir uns einsetzen für weniger befristete Verträge durch Ausschluss sachgrundloser Befristungen.
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